Für die 96 Kilometer von Ingonish Ferry bis Baddeck brauchen wir fast fünf Stunden – aber es lohnt sich. Der Cabot Trail schlängelt sich in Richtung Süden direkt an der Küste entlang und bietet atemberaubende Ausblicke. Immer wieder weisen Schilder auf lohnenswerte Aussichtspunkte hin, die zum Anhalten und Staunen einladen.
Für alle, die unser Reisetagebuch verfolgen und vielleicht selbst auf den Geschmack kommen: Entlang der Strecke zwischen Wreck Cove und etwa River Bennet gibt es viele kleine Galerien und Ateliers lokaler Künstler. Wer auf der Suche nach einem besonderen Souvenir ist, wird hier fündig – regional, handgemacht. Die Preise sind fair und der Austausch mit den Künstlern interessant.
In der Wildfire Pottery treffen wir Sarah Beck, die nicht nur wunderschöne Keramiken anbietet, sondern uns auch einen großartigen Tipp mitgibt: Am Abend sollen wir unbedingt das „The Baddeck Gathering Ceilidh“ besuchen. Hier gibt es ein kleines Konzert mit traditioneller Musik, die von den schottischen und irischen Einwanderern geprägt wurde.
Kurz vor Red Island Trailhead heißt es aufpassen: Wer dem Cabot Trail weiter folgen will, muss hier rechts abbiegen. Für uns als Wassersportfans entscheiden uns für die kurze Überfahrt mit der Englishtown Ferry – eine kostenlose Fähre. Danach ist es nicht mehr weit bis Baddeck.
Der Ort wirkt wie ein typischer Touristenmagnet – wahrscheinlich gibt es hier mehr Besucher als Einheimische, aber genau wissen wir es nicht. Wir checken im Auberge Gisele’s Inn ein und erkunden Baddeck zu Fuß. Das beste Eis unserer Reise (bis jetzt!) gibt es im „The Frozen Spoon“ – eine echte Empfehlung.
Am Abend machen wir uns auf zum „The Baddeck Gathering Ceilidh“. Das Gebäude wirkt von außen unscheinbar und erinnert innen an einen Gemeindesaal. Tatsächlich wird der Veranstaltungsort auch von der Kirche betrieben. Es passen etwa 50–60 Besucher hinein. Die Musik: traditionell schottisch-irisch, gespielt von Musikerinnen und Musikern aus der Region Cape Breton. In der Pause gibt es schwarzen Tee und einen selbstgebackenen Mürbeteigkeks. Dann werden die Gäste nach ihrer Herkunft gefragt – eine bunte Mischung: Kalifornien, Northwest Territories, Ontario, Virginia, Saskatchewan und Manitoba. Wir haben die weiteste Anreise – und werden prompt auf „die Wall“ angesprochen.
Ein rundum gelungener Ausklang dieses Tages. Morgen geht’s weiter – wir sind gespannt, was uns erwartet.









